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Das Königin-Charlotte-Gymnasium legt besonderen Wert auf digitale Bildung, wobei digitale Systeme effektiv für die Förderung von Lernprozessen und insbesondere von selbständigem Lernen eingesetzt werden. Gleichzeitig hat bei uns die durchgängige Entwicklung von Medienkompetenz einen besonderen Stellenwert. Als Vorreiter in diesem Bereich bilden wir selbst unsere Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und auch Eltern durchgängig weiter und unterstützen zudem zahlreiche Schulen in ganz Baden-Württemberg bei der Umsetzung digitaler Konzepte.
Für unsere ganzheitliche Konzeption der digitalen Bildung wurden wir mit dem Qualitätssiegel „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Zu den Merkmalen unserer Digitalkompetenz gehören:
- Basiskurs Medienbildung als eigenständiges Unterrichtsfach bereits seit 2018
- Informatikbildung im regulären Informatikunterricht, in NwT und im gesamten MINT-Bereich
- Vollständige digitale Ausstattung im gesamten Schulgebäude
- Modernes Kommunikations- und E-Learning-System
- Wir sind als KI-Pilotschule führend im Bereich des lernfördernden Einsatzes von KI in Lernprozessen
- Datenschutzkonformer Zugang zu aktuellen KI-Modellen für alle Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8
- Umfassendes Präventionsangebot für Schülerinnen und Schüler sowie Informations- und Austauschveranstaltungen für Eltern
- Starke Bildungspartner aus dem IT-Bereich (Vector Informatik, OMM, Trelleborg)
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Der folgende Brief ging im Nachgang eines Besuchs der ehemaligen Schülerin Charlotte Isler ans KCG und beschreibt ihre Erfahrungen als jüdische Schülerin am KCG im November 1938. Der Veröffentlichung hat sie zugestimmt.
Gerne erinnern Donald und ich uns an den schönen Besuch bei Ihnen im KCG letzten Dezember! Und besonders das “Willkommen Charlotte Isler” Plakat. Das ist jetzt schon eine ganze Weile her, aber die Zeit fliegt, es gab hier viel zu tun, und ich kam mit einem Stoss von geschenkten Büchern zurück nach Hause, die eins nach dem anderen lese. So auch das Buch das Sie mir schenkten, über das KCG, und seinem Jubiläum. Ich fand es sehr interessant mit den vielen Bildern, war aber etwas enttäuscht dass nichts über die jüdischen Schüler während der NS Zeit berichtet wurde. Ich nehme an die Autoren, die das Buch schrieben, wussten einfach nichts davon.
Als ich das Buch durchblätterte, erkannte ich sofort den damaligen Rektor Wahl, der mich ohne Erklärung am Morgen nach der Kristallnacht (am 10. November, 1938) aus der Schule herausgeschmissen hat – mit den Worten: “Pack’ Deine Sachen, gehe nach Hause, und komme nicht wieder in diese Schule zurück!” Ich sehe ihn heute noch vor mir, an seinem Schreibtisch sitzend: Er trug sein braunes Nazi Hemd mit Hakenkreuz am Ärmel. Als ich ihn bass erstaunt fragte - ich wusste noch garnicht dass Kristallnacht während der vorigen Nacht geschah, und ging, wie üblich, am nächsten Morgen in die Schule, damals an der Zellerstrasse gelegen – warum soll ich nach Hause gehen und nicht wieder kommen? Daraufhin antwortete er er könne nicht länger für meine Sicherheit sorgen. Noch mehr erstaunt über diese Antwort (ich glaube ich war zu dieser Zeit die einzige jüdische Schülerin die noch in dieser Schule war) sagte ich: “Ich habe keine Angst dass ich hier nicht sicher bin – keine meiner Klassenkameradinnen kommt mit einer Pistole in die Schule.” Er aber wollte die Unterhaltung nicht fortsetzen. Er stand auf, ging zur Türe, und wies mich hinaus.
Ich ging zurück in mein Klassenzimmer, und wurde von den anderen Schülerinnen angestarrt. Niemand wusste was mit mir los war, ausser der Lehrerin, die vielleicht informiert war, aber kein Wort sagte. So packte ich meine Bücher und Hefte ein, schaute mich noch einmal um, und verliess die Schule. Mein jüngerer Bruder, der ins Karlsgymnasium ging, wurde am selben Tag entlassen – meine Mutter musste ihn abholen, denn er war erst 11 jahre alt.
Tatsächlich kam ich nie wieder in die Schule zurück, dh, bis 2015, als eine DVD von Zeitzeugen, ua auch von mir, gemacht wurde. In diesem DVD wurde ich gebeten mit den Filmemachern und einigen anderen Begleitern zu meiner früheren Schule zu fahren, und die obige Geschichte zu erzählen.
Der Rektor Wahl war ein ausgesprochener Ober-Nazi! Scheinbar konnte er es nicht abwarten mich loszuwerden. Das habe ich natürlich nie vergessen. Nichts von alledem erschien in diesem Buch, ausser der Bemerkung dass Herr Wahl es zu seinem Ziel machte “die Schule im NS Sinn zu führen.” Er hat also sein Versprechen gehalten! Einige Zeit nach meiner Entlassung wurde eine meiner Lehrerinnen gefragt, wahrscheinlich von einigen Klassenkameraden, warum ich eigentlich nicht mehr in die Schule ging. Sie fragte Rektor Wahl was sie den Kindern sagen sollte, und er erklärte ihr sie soll ihnen sagen ich sei “mit einem Rittmeister nach England abgereist!” Also Fantasie hatte der Mann auch!
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